Kaprun
Start eines Ausflugs zu den Kapruner Stauseen ist das Alpenhaus Kesselfall. Dort beginnt man den Aufstieg in die Gletscherwelt mit Bussen, welche die Besucher auf der Lärchenwandstraße durch einen Tunnel zum Lärchenwand-Schrägaufzug bringen. Mit Europas größtem offenen Schrägaufzug gleiten Sie anschließend durch die Lärchenwand und überwinden mühelos 431 Höhenmeter. Während der Fahrt genießen Sie den Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern. Weiter geht es in Sektion 2 mit Bussen hinauf in die reizvolle Welt der Hohen Tauern. Vorbei am Stausee Wasserfallboden und der Fürther Moar Alm, einem beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen und einer Einkehr für Besucher des Kapruner Stausees. Die Idylle ist beeindruckend: rustikale Hüttengemütlichkeit ist hier nämlich längst nicht nur ein Klischee, das für Touristen aufrecht erhalten wird. Schließlich ist die Fürther Moar Alm ein wichtiges Sommerweidegebiet für die Bauern im Tal. Rinderherden und bis zu 700 Schafe weiden hier. Wenn man mit den Bussen schließlich den Moserboden-Stausee erreicht hat, genießt man erstmals den Ausblick auf die Kapruner Stauseen, dieses beispiellose Baudenkmal. Im Hintergrund bilden die Gletscher der Glocknergruppe mit Glocknerin, Johannisberg und Hoher Riffel die Kulisse, die diesen hochalpinen Stausee so beeindruckend macht.
Bei den täglichen Staumauerführungen, die von 1. Juni bis Oktober durchgeführt werden, erfahren Sie, wie aus Wasser Strom gewonnen wird. Die fachkundigen Guides erzählen nicht nur die Geschichte und technischen Eckdaten der Staumauer, sondern geleiten sie auch in das Innere der Mauer. Dort sehen Sie eindrücklich, welche Gewalten diese Staumauer zurückhalten muss und wie die einwandfreie Funktion des Kraftwerks gewährt wird.
Außerdem locken die virtuelle „Erlebniswelt Strom und Eis“ von Prof. H. Slupetzky und die Sonnenterrasse des Bergrestaurants Moserboden. Der zweite Kapruner Stausee, der Wasserfallboden-Stausee, beeindruckt ebenfalls durch die technische Meisterleistung, die für seine Errichtung nötig war. Der Wasserfallboden-Stausee fasst einen Speicherinhalt von 81,2 Millionen Kubikmeter Wasser. Seine Entstehungsgeschichte ist ebenso bewegt wie imponierend. Bereits 1938 gab es erste Entwürfe für eine Pfeilerkopfmauer an dieser Stelle. 10 Jahre später wurde mit den Bau der doppelt gekrümmten Bogenmauer begonnen, die bis heute das Wasser des Wasserfallbodens staut.
In der Erlebniswelt Strom und Eis warten zwei Ausstellungen auf die Besucher der Tauern Stauseen. Die Ausstellung „Tauernstrom“ veranschaulicht die Enstehungsgeschichte der Staumauern in Kaprun und führt Sie zurück in die Zeit der „Männer von Kaprun“. Die Ausstellung „Gletschereis“ wiederum ermöglicht Ihnen, das Ökosystem Gletscher hautnah zu begreifen. Sie stehen in einem einzigartigen Diarama – sozusagen im Gletscher – und blicken auf den Moserboden-Stausee.
Bei guter Fernsicht sollten Sie nach der Besichtigung der Kapruner Staumauern und Stauseen unbedingt noch eine Wanderung zur Fürther Moar Alm anschließen. Die Belohnung: ein wunderbares Alpenpanorma. Mit der Kitzsteinhorn-Gletscherbahn können außerdem selbst Sport-Verweigerer ganz bequem einen 3000er erklimmen und das einmalige Naturwunder des Gletschers bestaunen.